Jacob Grimm 1785-1863
Jacob Grimm 1785-1863

Die Schule vor über 50 Jahren

Damals war die Jacob-Grimm-Schule ein Mädchengymnasium, in das Schülerinnen aus der Stadt Kassel und dem Landkreis Kassel nach der Klasse 4 der Volksschule wechseln konnten.

Schülerinnen beim Verlassen des Schulgeländes
Schülerinnen beim Verlassen des Schulgeländes

Aber nicht einfach so! Voraussetzung war das Bestehen der Aufnahmeprüfung am Ende der 4. Klasse. In den Räumen der Jacob-Grimm-Schule wurden diese "Probeschüler" (damals kam man noch nicht auf die Idee auch von "Schülerinnen" zu sprechen!)  täglich vier Stunden unterrichtet (Montag bis Samstag!) und geprüft. Dazu gehörte, dass an jedem Tag eine Arbeit geschrieben wurde (Diktat, Aufsatz, Rechnen, Heimatkunde) und mündliche Prüfungen statt fanden.

 

Kurz vor Ostern 1960 kam die erlösende Nachricht: Aufnahmeprüfung bestanden! Nach den Osterferien (Schuljahresbeginn) gehörten wir auch dazu: wir waren Schülerinnen dieser großen Mädchenschule mit damals weit über 1000 Schülerinnen!

 

Die meisten Schülerinnen blieben neun Jahre auf der Schule bis zum Abitur (von Sexta bis Oberprima). Auf dem Zeugnis stand groß: "Zeugnis der Reife".

 

Manche verließen die Schule schon nach sechs Jahren (nach der Untersekunda) mit der "Mittleren Reife". Unabhängig von den Schulleistungen waren für diese Entscheidung häufig familiäre und gesellschaftliche Bedingungen ausschlaggebend. Man schrieb das Jahr 1965 und es waren Mädchen! Einige von ihnen wären auch gern länger zur Schule gegangen - mit guten Chancen das Abitur zu bestehen.