Jacob Grimm 1785-1863
Jacob Grimm 1785-1863

Impressionen von damals

Der kleine Schulhof

Für heutige Zeiten ist es nur schwer vorstellbar, dass das Betreten dieses Teils des Schulgeländes mit einem speziellen Verbot belegt war. Frühestens als Sekundanerin, d.h. ab Klasse 10, war es gestattet in diesen Bereich der Schule "einzudringen"! Im Winter war damit ein Privileg verbunden: die Versorgung der Vögel mit Futter. Da taucht(e) natürlich die Frage nach dem WARUM auf.

Vielleicht wollten Schulleitung und Lehrkräfte nicht in ihren Räumen gestört werden durch die lauten Spiele der "Kleinen"? Was auch immer der Grund war: Durch diese Regelung wurde einmal mehr eine Zäsur zwischen Obertertia (Klasse 9) und Untersekunda (Klasse 10) betont. Mit der Versetzung in diese Klassenstufe hatte man schon eine wichtige Hürde im Schulleben genommen, auch im Blick auf die "Mittlere Reife"! Zum Beispiel durften diese Schülerinnen an den Oberstufenfesten (wie dem sogenannten Schulball, zu dem die Jungen eines anderen Gymnasiums eingeladen wurden - und nur diese!) teilnehmen, obwohl sie noch nicht in der Oberstufe waren. Wahrlich ein Privileg! Auch ein wichtiges schulisches Amt betraf die Untersekundanerinnen: unter ihnen wurden die Patinnen für die neuen Sexten ausgewählt.

Der musische Pavillon

Hier waren die großen Fachräume für Musik, Kunsterziehung und Hauswirtschaft /speziell Maschinennähen. Der große Musiksaal birgt eine besondere Erinnerung. Nachdem alle in den ersten beiden Schuljahren (Sexta und Quinta) das Notenlesen und zumindest ein Instrument (meistens Flöte) gelernt hatten, brachte das nächste Schuljahr das Riesenereignis: Jede - wirkliche jede - bekam eine Schulgeige und lernte im Unterricht Töne und einfache Lieder zu produzieren. Noch heute kann man über die Energie, Geduld und Toleranz des Musiklehrers nur staunen!  In dem Raum hinter den "Bullaugen" befand sich der Aufenthaltsraum für die Fahrschülerinnen, die mit Omnibussen und Zügen der Bundesbahn zur Schule kamen. Natürlich gab es keinen Extra-Halt an unserer Schule, sondern der Fußweg vom Hauptbahnhof gehörte für diese Mädchen zum täglichen Schulweg. Der Unterrichtsbeginn der ersten Stunde wechselte übrigens mit dem Beginn des Sommer- bzw. Winterfahrplans der Bundesbahn von 7.50Uhr auf 8.10Uhr und zurück.

 

Sportunterricht

Die Turnhalle wurde 1961 eingeweiht
Die Turnhalle wurde 1961 eingeweiht
Treppenaufgang zwischen Turnhalle und naturwissenschaftlichem Bau
Treppenaufgang zwischen Turnhalle und naturwissenschaftlichem Bau

In den 50er Jahren waren die neuen Schulgebäude bezogen worden, aber die Turnhalle wurde erst Anfang der 60er Jahre errichtet.

Bis dahin mussten wir zum Unterricht in die Sporthalle des Friedrichsgymnasiums (Terrasse) gehen.

Im Sommer wurde natürlich die große Wiese genutzt. Und alles barfuß, das war gesund! Sportschuhe, wie sie heute üblich sind, gab es nicht. Und die "Schläppchen" waren allenfalls für die Reifengymnastik oder den Volkstanz erlaubt. Auch im Winter fand das Warmlaufen oft barfuß auf der tief verschneiten Wiese statt. Handtücher waren also genauso wichtig wie der "Turnanzug".